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Aktivstall für Pferde – Gnellenroth
Im Aktivstall Gnellenroth gilt für Pferde: Möglichst stressfrei leben. Dafür lassen sich Alexandra Krug und ihr Mann Ralf Wölfel jede Menge einfallen.
Camargue-Wallach Exocet knabbert am Heunetz. Sein Kaltblut-Kumpel Yannik steht gerade an der Tränke. Mal säuft er, mal schaut er in der Gegend umher. Die beiden Youngster Euclides und Maestoso betreiben Fellpflege. Stallbetreiberin Alexandra Krug, die als Innenarchitektin arbeitet, beobachtet die kleine Herde. „Die Pferde sind meine Leidenschaft.“ Zusammen mit ihrem Mann Ralf Wölfel betreibt sie den kleinen Aktivstall Gnellenroth. Im August vergangenen Jahres wurde er von der Laufstall Arbeitsgemeinschaft LAG mit vier Sternen ausgezeichnet.
Hier leben zurzeit vier Wallache. Drei gehören den Stallbesitzern: Yannik (26), Exocet (23) und Maestoso Theodorosta (4). Der fünfjährige Euclides gehört einem Freund der Familie. Platz ist für fünf Tiere. Das sei für eine Privatpferdehaltung gerade noch richtig, meint Alexandra Krug. Eine größere Pferdezahl sei schwierig, auch was die Lagerflächen für Heu und Stroh angehe.
Begonnen hatte alles im Jahr 1998. Damals waren Alexandra Krug und Ralf Wölfel noch Studenten. Für ihre Pferde wollten sie einen eigenen Stall haben. Die Stallfläche war damals halb so groß wie jetzt. Nach und nach vergrößerten die beiden die Anlage und verfeinerten ihr Konzept. Dazu gehörte auch das Anlegen von kleinen eingezäunten Baum- und Strauchinseln. „Die bieten einen Laufanreiz für die Pferde und sind natürlich auch für das ästhetische Empfinden wichtig“, sagt Alexandra Krug, die mit fünf Jahren anfing zu reiten.
Die Anlage wirkt wie ein kleiner Park. Und sie ist praktisch ausgestattet: Neben zwei Strohraufen gibt es unter anderem einen Unterstand mit Futterständern. Hier bekommen die Pferde Kraftfutter und Heu. Direkt daneben ist das Stallgebäude. Sechs eingestreute große Matten warten dort auf die Pferde. Meistens kommen alle vier Pferde gleichzeitig zum Schlafen hierher. „Die rangniedrigeren Pferde liegen dann meist in der Nähe vom Ausgang, die ranghöheren legen sich im hinteren Bereich hin“, beobachtet Alexandra Krug. Auf der anderen Seite des Aktivstalls steht ein kleines Häuschen, das als Unterstand dient. Hier gibt es ebenfalls Heu für die Vierbeiner. „Wir möchten den Unterstand noch verputzen und eine Schwelle vor das Häuschen bauen.“ Denn bei schlechtem Wetter spült es Schlamm nach unten in den Unterstand.
Pferde sollen stressfrei leben
Wenn ein Pferd im Aktivstall Gnellenroth mal krank ist oder ein neues dazu kommt, gibt es die Möglichkeit, den Aktivstall in der Mitte mit Zäunen abzutrennen. So können sich die Pferde kennenlernen oder das kranke Tier hat seine Ruhe. Zum Aktivstall gehört auch eine große Weidefläche. Allerdings können die Pferde nicht selbst entscheiden, ob sie gerade lieber auf der Wiese oder im anderen Bereich unterwegs sind. Schuld daran ist ein öffentlicher Weg, der genau zwischen Aktivstall und Weide verläuft. „Vielleicht kann ich ihn irgendwann mal kaufen“, hofft Alexandra Krug. „Dann müsste ich nicht schauen, wann ich sie rauslasse oder wieder reinhole.“ Denn wenn niemand für längere Zeit im Stall ist, stellt sie die Pferde nur ungern auf die Koppel. „Im Aktivstall sind sie auf jeden Fall sicher, auch wenn mal ein Gewitter kommt. Auf der Weide haben wir bisher keinen großen Unterstand.“
Bei den Pferden im Aktivstall Gnellenroth ist die Freude immer riesig, wenn Alexandra Krug das Gatter zur Koppel öffnet. Die vier Wallache galoppieren über die große Wiese. Zusammen genießen sie die Freiheit, wälzen sich im Gras. Die Weide ist übrigens nicht einfach rechteckig, sondern hat eine abwechslungsreichere Form: mal verläuft der Koppelzaun in gerader Linie, mal macht er einen Bogen, dann ist er diagonal gebaut.
Mit ihrem Aktivstall-Konzept für Pferde möchte Alexandra Krug vor allem eins erreichen: Den Stress in der Herde so klein wie möglich halten. Dazu gehört auch, dass die beheizte Tränke von zwei Seiten zugänglich ist und die Pferde immer Zugang zu Raufutter haben. „Das ist auch für die Ausbildung wichtig. Denn nur ein sattes Pferd ist eins, das mitmacht“, erklärt Alexandra Krug. Stress- und Verletzungsfallen versuchen die Stallbesitzer konsequent zu entschärfen, zum Beispiel bei der Einzäunung der Anlage: Der Zaunverlauf ermöglicht es rangniedrigeren Tieren auszuweichen; denn spitze Winkel wurden beim Bau des Zauns vermieden. Ein weiterer wichtiger Punkt in dem Konzept von Alexandra Krug ist, dass nur Wallache in ihrem Stall leben und es ausreichend Ruheplätze für alle Pferde gibt.
Alexandra Krug und Ralf Wölfel überlassen nichts dem Zufall – auch nicht in Sachen Fütterung. Das Heu kommt von artenreichen Magerwiesen aus der Region. Die Stallbetreiber holen es selbst von den Wiesen ab und lagern es über dem Stall auf dem Heuboden. Beim Kraftfutter setzen die Stallinhaber auf Bio-Qualität. „Unsere Pferde bekommen pro Tag allerdings nur etwa eine Handvoll, wenn sie nicht gefordert werden.“ Eine weitere Besonderheit im Aktivstall Gnellenroth sind die Salzlecksteine. „Die kommen direkt aus dem Bergwerk.“
Derzeit gibt es noch einen freien Platz im Aktivstall. Bei neuen Einstellern ist Alexandra Krug wählerisch. „Die Besitzer sollten Pferdeverstand mitbringen und fair mit ihrem Pferd umgehen. Alles andere würde ich nicht ertragen“, betont die Stallbesitzerin. Sie selbst möchte ihren Maestoso am liebsten bis zur Levade ausbilden. „Natürlich ist dabei der Weg das Ziel.“ Das Know-how hat sich Alexandra Krug bei Ausbildern wie Jean Pierre Godest (Working Equitation) und Klassik-Könner Richard Hinrichs angeeignet. Außerdem gibt Petra Gnade, die beim portugiesischen Reitmeister Luis Valença, Richard Hinrichs und beim Karlsruher Reitmeister Egon von Neindorff lernte, ihr bereits seit fast zehn Jahren Tipps. „Sie hat mich geschliffen.“
Alexandra Krug hat noch jede Menge Ideen und Träume. Gerade richtet sie eine barocke Sattelkammer für ihr gesammeltes barockes Equipment ein. „Außerdem möchte ich einen Reitgarten anlegen, mit Hecken, über die ich springen oder drum herum reiten kann.“ Weiterer Traum ist eine Reithalle mit Musikanlage. Derzeit gehört zum Aktivstall nur ein etwa 18 mal 36 Meter großer Außenplatz. „Ich möchte auf keinen Fall immer in der Halle trainieren“, sagt Alexandra Krug. „Aber ab und zu und dann noch mit klassischer Musik, das wäre toll!“
Eckdaten
Aktivstall Gnellenroth
Alexandra Krug und Ralf Wölfel
Gnellenroth 10
96215 Lichtenfels
Monatspreis inkl. Rau- und Kraftfutter: 320 €
Freie Plätze: Auf Anfrage
Haltung: LAG-Laufstall (vier Sterne); Privatpferde-Haltung für maximal fünf Pferde; nur Wallache
Anlage: Aktivstall, Weide, Außenreitplatz (18 x 36 m)
Videos zum Stall-Scout unter: www.cavallo.de/stallscout
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